Weinführer: falstaff, Vinum, Eichelmann, GaultMillau

 

***** FALSTAFF Weinguide 2021:

"Mit großer Konsequenz haben Julia und Aaron Schwegler das von Albrecht Schwegler gegründete Weingut nach der Betriebsübernahme 2016 neu ausgerichtet: Zusätzlich zur neuen Ausstattung finden sich mittlerweile gleich sieben neue Weine im Portfolio. Die elf Hektar Weinberge werden biologisch bewirtschaftet, »denn große Weine können nur aus gesunden und vitalen Weinbergen entstehen«, schreibt uns Aaron Schwegler, der den Weinen noch mehr Schliff und Grandezza verpasst hat: Der Riesling zeigt große Individualität, die superben Rotweine »Granat« und »Saphir« wahre Größe!

92 Pkte: 2019 »Alte Reben« Riesling trocken
In der Nase gelber Apfel, Steinobst, Zitrusfrucht und auch Rauch. Am Gaumen mit klarer, fester Kontur, geradlinig und schlank gebaut mit gutem Extrakt, Dichte und einer Schicht feiner Phenole, zeigt Eleganz und Individualität, gutes Entwicklungspotenzial. 12,5 Vol.-%, DV, €€€

91 Pkte: 2018 »Reserve« Chardonnay trocken
In der selbstbewussten Nase Melone, Butternutkürbis, Birne und Röstaromen. Im Mund mit gut dosiertem Volumen und Kraft, mittlere Dichte, das Holz ist noch etwas dominant, Noten von grüner Walnuss, die feine Säure ist gut eingebunden, im Finish mit Würze. 13 Vol.-%, NK, €€€

95 Pkte: 2017 »Granat« trocken ZW/CS/ME/CT
Etwas verschlossene Nase, Unterholz. Süße Frucht an der Zungenspitze, schwarze Maulbeere, etwas dichtere Materie als der »Saphir«, aber ein noch längeres Warten auf den optimalen Zeitpunkt. Ein deutsches Schwergewicht ohne jegliche Zweifel. 14 Vol.-%, NK, €€€€

93 Pkte:  2017 »Saphir« tr. BF/ZW/CS/CF/ME/CT
Schwarzfruchtige Nase, Brombeeren, strukturiert, trotz 14 Volumenprozent weit weg von Trinkmarmelade. Nicht nur die Rebsorten zeigen einen burgenländischen Anklang (38 % Blaufränkisch, 28 % Zweigelt). Fordernde Kernigkeit, samtige Tannine, ein Aushängeschild. 14 Vol.-%, NK, €€€

92 Pkte: 2017 »Beryll« trocken ZW/CF/BF/CT
Reife Beerenfrucht in der Nase, spürbarer Alkohol. Am Gaumen dann wesentlich frischer wirkend, keinesfalls überreif, sondern sogar mit einer kühlen Frucht nach Heidelbeere, Sauerkirsche, Eukalyptus. Schöne Spannung, heimatlicher Weitblick. 14 Vol.-%, NK, €€

91 Pkte: 2018 Pinot Noir trocken"

 

 

**** VINUM  Weinguide 2021:

Aaron Schwegler arbeitet mit typisch schwäbischer Tüchtigkeit, Beharrlichkeit und Fleiß daran, das von seinem Vater (auf den diese Adjektive in gleichem Maß stets zutrafen) gegründete Weingut laufend weiterzuentwickeln. Der wohl sichtbarste Schritt seit der Betriebsübergabe im Jahr 2016 ist die Verbreiterung des Weinangebots von einstmals nur vier auf heute sieben Weine, darunter drei Weiße. Doch die drei ikonischen Rotwein- Blends mit ihrer einzigartig kompromisslosen Qualität stehen natürlich nach wie vor im Zentrum des Schaffens des bei Koryphäen wie Joachim Heger oder Daniel Gantenbein ausgebildeten Weinmachers. Die jetzt erst abgefüllten 2017er profitieren dabei von einer durch den langen Ausbau geradezu verinnerlichten Frische des Jahrgangs, die nun alles Oberflächliche verloren hat und tief im Aufbau der Weine verwoben ist. Auffallend ist jedoch auch, dass sich Schweglers Streben zu immer feinerem Schliff weiter fortsetzt. In seiner Jugend bereits so zugänglich in der Textur hat sich wohl bisher noch kein Jahrgang präsentiert. Der legendäre Granat bietet in seiner jüngsten Ausgabe beeindruckendes Volumen, ohne dabei auch nur ein Gramm überladen
zu sein, er überwältigt den Vorkoster mit intensiver, „mediterraner“ Kirschfrucht, nobler Würze und immenser Länge. Wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass dieser Wein ungeachtet der bereits verführerischen Präsenz durch vieljährige Lagerung noch deutlich an Qualität gewinnen kann. Die jüngeren Weine im Portfolio stehen fast zwangsläufig hinter diesen modernen Klassikern Württembergs noch etwas zurück. Der Pinot Noir ist ein ausgesprochen fester, würziger Vertreter seiner Art mit selbstbewusster Holzausstattung, der wohl erst in einigen Jahren wirklich aufblühen wird. Der Chardonnay hat geschmeidige Dichte, würziges Finish und feste Persönlichkeit. Der Chardonnay-Grauburgunder- Blend ist voluminös, pikant und mit charaktervollem Grip ausgestattet. Auch der Riesling zeigt einen kraftvollen Auftritt. 

Eine Legende 
Es ist erstaunlich, welche Wandlung das Korber Ausnahmeweingut in den letzten Jahren genommen hat, ohne dabei auch nur einen Deut von seiner langjährig gewachsenen Linie abzuweichen. Aus der kleinen Boutique- Winery, die Albrecht Schwegler quasi im Nebenjob gegründet hatte, wurde unter Junior Aaron Schwegler ein top ausgestattetes Weingut mit nun immerhin elf Hektar Rebfläche. Die kompromisslose Qualität bei den Rotwein- Blends, seit vielen Jahren echte Kultweine Württembergs, eint Vater und Sohn. Doch mittlerweile ist unverkennbar, dass Aaron bei den Jungweinen für einen vorher nicht gekannten Schliff gesorgt hat. Insbesondere beim Spitzengewächs Granat stellte die Jungweinprobe früher eine Herausforderung für die Verkoster dar, da man stets das Potenzial gedanklich in die Zukunft extrapolieren musste, um die Qualität dieses Weins ganz zu erfassen. Auch Aarons Granat-Abfüllungen haben dieses Potenzial, aber es ist offensichtlich, mit welchem Fingerspitzengefühl nun an Tanninqualität und Integration des Holzes gefeilt wurde, sodass die jugendliche Härte eines klassischen Grand Crus einem zeitgemäßen Schliff gewichen ist, ohne dessen Charakter
oder Tiefe aufzugeben. Erst zum dritten Mal in der fast 30-jährigen Geschichte des Weinguts haben die Schweglers darüber hinaus auch noch einen weiteren Rotwein-Edelstein erzeugt, der so rar, so teuer und so gut ist, dass manche seine Existenz schon für eine Legende gehalten haben. Nach dem 1999er und 2003er gab es aus 2011 ebenfalls wieder eine Abfüllung des raren Solitärs. Es ist ein reinsortiger Zweigelt mit sechsjährigem Fasslager. Er hat ein immens feines Gran-Reserva- Bukett, komplexe Tiefe, perfektes Tannin und unvergleichliche Persönlichkeit – wie seine Vorgänger ein legendäres Gewächs und die größte Rarität des Württemberger Weinbaus.

❚ 87 2019 Riesling trocken Alte Reben
23,50 € | 12,5 %
❚ 87 2018 Chardonnay Grauburgunder trocken
23,50 € | 13 %
❚ 87 2018 Chardonnay trocken Reserve
33 € | 13 %
❚ 87 2018 Pinot Noir trocken
38 € | 13,5 %
❚ 88 2017 Cuvée Beryll trocken
19 € | 14 %
❚ 90 2017 Cuvée Saphir trocken
38 € | 14 %
❚ 93 2017 Cuvée Granat trocken
56 € | 14 %"

 

**** EICHELMANN 2021: HERVORRAGENDES WEINGUT

"Kollektion:
(...) Der einzige 2019er, der Riesling von alten Reben ist würzig und eindringlich im Bouquet, zeigt reife Frucht, ist füllig und kompakt im Mund, besitzt Kraft und Substanz. Die Cuvée aus 70 Prozent Grauburgunder und 30 Prozent Chardonnay, im zweitbelegten Barrique ausgebaut, zeigt rauchige Noten, reife Frucht, viel Vanille, ist füllig und kraftvoll bei viel Substanz, derzeit sehr vom Holz geprägt. Das gilt auch für den Chardonnay, der zu 70 Prozent in neuen Barriques ausgebaut wurde, gute Konzentration zeigt, Vanille, gelbe Früchte, füllig und kraftvoll im Mund ist, stoffig, das Holz dominiert aber allzu sehr. Aus dem Jahrgang 2018 stammt auch der Pinot Noir, der feinen Duft und reife Frucht im Bouquet zeigt, füllig und kraftvoll im Mund ist bei reifer Frucht und etwas harten Tanninen. Die roten Cuvées stammen alle aus dem Jahrgang 2017 – und trotzdem brauchen sie alle noch Zeit. Der Beryll ist würzig und eindringlich, zeigt rauchige Noten, etwas Kräuter, rote Früchte, ist klar und tanninbetont im Mund, zupackend und strukturiert, noch sehr jugendlich. Der Saphir zeigt intensive Frucht im herrlich eindringlichen, faszinierenden Bouquet, etwas Johannisbeeren, ist klar und geradlinig im Mund, fruchtbetont und strukturiert, sehr verschlossen, tanninbetont: Ein Wein mit viel Potenzial! Das gilt auch für den Granat, der intensiv, konzentriert und dominant ist, viel Substanz und Tannine besitzt – dass er exzellent reifen wird, zeigen die Weine aus den Jahrgängen von 1999 bis 2009, die wir dieses Jahr verkosten konnten, die teils noch sehr jugendlich sind (2004 oder 2009) und alle noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind."

 

Gault Millau: 3 rote Trauben

"Dass Albrecht Schwegler 1990 als Quereinsteiger begann, große Rotwein-Cuvées nach internationalem Vorbild in Württemberg zu erzeugen, ist ohne Zweifel eine Pionierleistung, die dem Ansehen des deutschen Rotweins noch heute hilft. Während das Sortiment
des Weinguts mit vier Rotwein-Cuvées bis 2016 eher überschaubar war, erweiterte Albrechts Sohn Aaron zusammen mit seiner Frau Julia nach der Übernahme des Weinguts die Sortenpalette nach und nach. Mit der aktuellen Kollektion besteht das Sortiment zum
ersten Mal aus Weinen, die ausschließlich von Aaron Schwegler vinifiziert wurden. „Beryll“, „Saphir“ und „Granat“ sind immer noch dabei, werden aber von Riesling, Grauburgunder und Chardonnay flankiert. Zum ersten Mal außerdem dabei: ein Pinot Noir reinsortig,
laut Aaron Schwegler aus „reiner Freude an der Rebsorte und den daraus resultierenden Weinen“. Ohne die Tradition zu verleugnen, wird hier ein neuer – vielversprechender – Weg eingeschlagen. Um das ganze Potenzial der Schwegler’schen Weine zu verstehen, sei
auf die Lagerfähigkeit der großen Rotweine des Hauses hingewiesen. Ob es viele Weine wie den Granat aus 1999 mit seiner Tiefe, Ruhe, Eleganz und, ja, Jugendlichkeit in Deutschland gibt, mag zurecht bezweifelt werden.

2018 Chardonnay "Reserve" trocken www
33,00€ · 13%
Gute Balance zwischen tropischen Früchten wie Mango und gelungenem Holz.

2018 Riesling "Alte Reben" trocken ww
23,50€ · 13,5%
Durch und durch muskulöser Riesling der zupackenden Art.

2018 Weißwein-Cuvée "Chardonnay & Grauburgunder"
trocken ww
23,50€ · 13%
Natürlich geht in diesem Haus die Lust an der Komposition nie aus. Hier eine gelungene, noch holzbetonte Cuvée aus Chardonnay und Grauburgunder.

2016 Rotwein-Cuvée "Beryll" www
19,00€ · 14%
Der Beryll, als Einstieg in die unübertroffene Schwegler’sche Rotwein-Trilogie, ist ein echter Hammer, selbstbewusst, kernig, einfach gut!

2016 Rotwein-Cuvée "Granat" wwww
56,00€ · 14%
Der Granat markiert die bundesdeutsche Spitze in puncto Rotwein-Cuvée, und das nunmehr seit einem guten Vierteljahrhundert, Chapeau!

2016 Rotwein-Cuvée "Saphir" wwww
38,00€ · 14%
Der Saphir, in mittleren Jahren auch ab und zu die Spitze der Schwegler’schen Komponier-Kunst, ist eine Bank, internationaler und doch grundsolide schwäbisch geht es nicht!

2017 Pinot Noir ww 
38,00€ · 13,5%
Sehr reif, viel Holz, viel Tannin – auf Kraft und Langlebigkeit gebaut.

2019 Rotwein-Cuvée "Endless Summer" brut nature ww
16,50€ · 11,5%"
 

*** DER FEINSCHMECKER

"Rotwein-Fans aufgepasst: Fahren Sie nach Korb, ins Remstal, zum Weingut Albrecht Schwegler (machen Sie vorher einen Termin aus), verkosten Sie die Weine, kaufen Sie genügend ein, und legen Sie ein paar Flaschen zur Reife im Keller. Hier gibt es hochwertige Rotweine, denen Albrecht Schwegler mit mutigem, aber gekonntem Holzeinsatz den nötigen Schliff für eine lange Reifung verleiht. Ein Beispiel ist die Cuvée Granat aus Zweigelt und Cabernet Sauvignon von 2016, ausgebaut in neuen Barriques – ein gehaltvoller Wein, das Bukett voller reifer roter Früchte, Dörrobst und Rum-Rosinen. Aber auch die Basis kann hier schon Spaß bereiten, der Pinot Noir ist frisch, saftig und ein toller Botschafter der Region. Im Grunde können wir aber die gesamte Kollektion empfehlen.

Probiertipps:
  • 2016 Granat Zweigelt Cabernet Sauvignon Qualitätswein Württemberg trocken: 56,00 €
  • 2017 Pinot Noir Qualitätswein Württemberg trocken: 38,00 €